Mena Kastner war vor 6 Monaten bei mir im Coaching-Programm für mehr Leichtigkeit und Lebensfreude. Nach dem Coaching hat sie mir eine begeisterte E-Mail geschrieben. Ich wollte wissen, wie es ihr jetzt - ein halbes Jahr später - geht. Wir haben uns zum Interview verabredet.
Hallo Mena, schön dass wir uns mal wieder miteinander unterhalten. Fangen wir damit an, warum du zu mir ins Coaching gekommen bist. Was hat dich an deinem Essverhalten und deinem Körper gestört?
Ich wollte unbedingt 3-5 kg abnehmen. Meine Hosen haben gekniffen. Ich wollte, dass sie mir wieder passen. Das Speckröllchen über der Jeans sollte unbedingt verschwinden. Ich habe immer wieder Diäten gemacht, aber ich habe sie nicht durchgehalten.
Ständig dachte ich: Ich muss abnehmen. Ich will wieder dünner werden, so wie früher, als ich noch gejoggt bin. Aber ich habe auch gedacht: Ich will das nicht mehr. Ich hab in meinem Leben schon zu viele Diäten gemacht. Ich schaffe das nicht mehr.
Beim Essen habe ich mir immer wieder gesagt: Iss nicht wieder so viel. Probier doch mal, nur die Hälfte zu essen. Aber dann hat es mir geschmeckt. Wenn ich mir dann einen Nachschlag genommen habe, habe ich mich dafür kritisiert und gedacht, dass ich das sowieso nicht durchhalte. Das war eine richtige Negativspirale in meinem Kopf. Mein innerer Dialog war zermürbend.
Was war für dich ein Schlüsselmoment, in dem eine Veränderung angestoßen wurde?
Als ich im Coaching bemerkt habe, wie viele Sätze ich von meiner Mutter übernommen habe. Ich habe sie in dieser ständig kritisierenden, runter machenden Stimme erkannt. Wir haben das im Coaching durchgearbeitet, und ich habe zu Hause noch mehrere Arbeitsblätter über meine Mutter geschrieben.
„Ich bin nicht gut genug“, „Ich werde nicht gesehen“ und „Ich gehöre nicht dazu“ waren sehr schmerzhafte Glaubenssätze für mich. Das war sehr emotional und wirklich hart, sich das alles anzuschauen.
Aber es war der Wahnsinn, im Prinzip hat sich da das Gröbste aufgelöst. Danach wurde meine innere Stimme viel freundlicher. Diese nörgelnde Stimme ist fast völlig verstummt. Der Schlüssel zur Veränderung war Selbstliebe!
Woran merkst du, dass sich etwas verändert hat?
Ich gehe jetzt viel freundlicher mit mir um. Sogar meine Rückenschmerzen und Verspannungen sind fast verschwunden. Ich war 20 Jahre lang regelmässig bei der Massage, um meine Schmerzen auf einem erträglichen Level zu halten. Welche Befreiung, dass ich jetzt darauf verzichten kann!
Meine Physiotherapeutin hat mir schon lange gesagt, dass ich vieles zu schwer nehme, dass ich zu verbissen an schwierige Situationen herangehe und dabei unbewusst die Schulter- und Nackenmuskulatur verkrampfe.
So war es auch. Durch diesen unfreundlichen Dialog mit mir selbst war ich früher oft angespannt und auf Abwehr. Sowohl im Job als auch im Privatleben. Inzwischen bin ich viel lockerer. Auch mein Mann, meine Freundinnen und sogar meine Kolleginnen sagen, dass ich mich positiv verändert habe.
Wie hat sich dein Essverhalten verändert?
Ich brauche immer weniger Süßigkeiten. Ich kaufe noch mehr hochwertige Lebensmittel und esse noch mehr Obst und Gemüse. Ich liebe es, gutes und gesundes Essen zuzubereiten. Ich bin es mir einfach wert.
Mein „Ich-brauche-mehr-Nachschlag“ beim Essen wird immer seltener. Und wenn, dann kann ich freundlich darüber lächeln - und es genießen. Ich esse kleinere Portionen, ohne mich willentlich zu kontrollieren, es passiert von selbst. Wenn ich mal etwas nasche, dann gönne ich es mir.
Wie hat sich deine Einstellung zu deinem Körper und deinem Gewicht verändert?
Früher hat sich mein ganzes Leben um meine Figur gedreht. Bei mir haben diese ganzen Glaubenssätze dazu geführt, dass ich mich mit Essen belohnt und getröstet habe. Andere würden vielleicht rauchen oder trinken.
Inzwischen sehe ich, dass das alles nicht so schlimm war. Meine Kleidergröße schwankte zwischen 38 und 40. Ich frage mich heute, wo da eigentlich das Problem war. Aber für mich war das schlimm, wenn die 38 nicht mehr passte.
Ich habe nicht mehr vor, abzunehmen oder mein Gewicht zu kontrollieren. Es ist schön so, wie es ist. Über Ostern hab ich zum Beispiel mehr gegessen, das ist mir egal. Ich bin viel entspannter geworden.
Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe „Ich MUSS diese 5 kg wieder abnehmen“, als ich mit dem Coaching angefangen habe? Jetzt brauche ich das nicht mehr.
Ja, ich erinnere mich. Du hast mir erzählt, dass du dich nicht mehr wiegst. Warum?
Zuerst wollte ich mir das nicht mehr antun. Ich hab ja sowieso gemerkt, dass meine Hosen kneifen. Dann wollte ich mich nicht mehr von dieser Zahl abhängig machen.
Vor kurzem hat mein Mann hat zu mir gesagt: „Dir passen die ganzen alten Sachen wieder. Du hast abgenommen.“ Da habe ich mich dann doch einmal gewogen, weil ich neugierig war. Ich habe 4 kg abgenommen.
Aber schon bevor ich abgenommen habe, war ich zufrieden mit meinem Körper. Ich mag meine Figur. Ich habe eine schöne Figur, finde ich.
Was hat sich noch verändert?
Ich reagiere inzwischen ganz anders. Fast als wäre ich ein anderer Mensch. Heute ist ein gutes Beispiel passiert. Ich habe in der Arbeit eine E-Mail mit einer komplizierten Aufgabe bekommen. Zuerst habe ich überhaupt nicht gecheckt, was ich tun soll.
Früher hätte mich das total gestresst. Ich hätte Angst bekommen und mich verkrampft. Heute hab ich innerlich darüber gelacht, dass ich offenbar zu kompliziert denke und das nicht begreife. Ich hab die Aufgabe erstmal weg gelegt und etwas anderes gemacht.
Zwei Stunden später hat es plötzlich plopp gemacht im Kopf und wurde mir klar, wie ich das machen kann. Dann ging es ganz leicht.
Wenn ich es nicht verstanden hätte, dann hätte ich heute ganz locker meinen Vorgesetzten fragen können, wie es gemeint ist.
Ich bin - ich würde fast sagen wurschtiger geworden - aber das trifft es nicht, ich bin einfach viel lockerer und gelassener geworden. Dadurch kann ich klarer denken. Wenn man so aufgeregt ist, kann man nicht richtig denken. Angst macht blöd.
Was hast du dafür getan, damit die positive Veränderung aus dem Coaching weiter geht?
Ich schreibe ein Dankbarkeitstagebuch und ich meditiere inzwischen fast täglich. Wenn ich Stress habe, dann nehme ich mir ein Arbeitsblatt und überprüfe meine Gedanken mit The Work. Ich habe mich nach dem Coaching auch noch mit Innere-Kind-Arbeit beschäftigt. Auch das hat mir geholfen, mich weiter anzunehmen.
Social Media hilft mir, an diesen Themen dranzubleiben. Ich schaue oft deine Videos und die Videos von anderen an. Was mir noch fehlt, ist eine offene online Gruppe, um The Work zu machen. Willst du nicht eine anbieten?
(Lacht) Ja, das ist eine gute Idee. Ich denke drüber nach. Mena, es war schön dich wieder zu sehen und mit dir zu sprechen. Ich freue mich, dass es dir so gut geht.
Daria, weißt du was? Jetzt, wo ich dir das alles erzählt habe, da sehe ich erst, was ich alles geschafft habe. Ich bin richtig stolz.
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