Dankbarkeit macht dein Leben schöner

Frau voller Dankbarkeit

In meinem letzten Job habe ich mich auf eine Position als Managerin beworben. Ich habe mich total gefreut, als ich dafür ausgewählt wurde. Dann habe ich die Stelle doch nicht bekommen, weil einige Zeit später die ganze Abteilung geschlossen wurde und in ein anderes Land verlegt wurde.

 

Ich habe die Aufgabe der Teamleitung dann noch für ein Jahr übernommen, ohne die offizielle Position zu haben. Letztendlich habe ich statt einer Managerposition die Kündigung bekommen. Blöd, oder?

Welche Perspektive wählst du?

Ich bin dankbar, dass mein Chef und seine Vorgesetzten mich für die Position ausgewählt haben. Ich habe viel Vertrauen und Anerkennung gespürt. Ich bin dankbar, dass ich mich in der Rolle ausprobieren konnte. Es hat mir Freude gemacht, ein Team zu leiten.

Ich bin dankbar, dass ich für die neuen Aufgaben eine Gehaltserhöhung bekommen habe. Ich bin dankbar für die Kündigung - sonst wäre ich heute nicht Coach. Und ich liebe es, Coach zu sein.

Dankbarkeit ist möglich, wenn ich mit der Realität einverstanden bin. Ich hab mir nicht gewünscht, gekündigt zu werden. Als es passiert ist, war ich dafür offen, das Positive darin zu sehen. Es hat sich als Geschenk entpuppt.

Wenn eine Situation schwierig scheint: Nimm für einen Augenblick an, dass alles für dich und nicht gegen dich passiert. Auch wenn du es noch nicht verstehst. Was kannst du aus der Situation lernen? Wie könnte das gut für dich sein? Welche Tür öffnet sich, wenn eine andere sich schließt?

Bist du trainiert darauf, das Negative zu sehen?

Ich war neulich genervt von meiner Schwester. Sie hatte mir eine Nachricht geschrieben, die mich verletzt hat. Ich konnte ihr nicht verzeihen und in diesem Moment, von dem ich spreche, wollte ich ihr auch nicht verzeihen.

Was ist passiert? Ich habe mich auf das Negative fokussiert. Ich habe mir eine Geschichte darüber erzählt, dass meine Schwester ungerecht zu mir ist. Dass sie das oft macht. Dass es irgendwann auch mal reicht. Diese Angelegenheit ist in meiner Aufmerksamkeit riesengroß geworden.

Du hast die Wahl, worauf du dich konzentrierst.

Ich habe das große Bild aus den Augen verloren. Ich habe das Positive ausgeblendet: Ich habe eine Schwester. Eine Schwester, der ich wichtig genug bin, dass sie mit mir spricht und mir Nachrichten schreibt. Eine Schwester, die mir zeigt, welche Themen mich triggern und wo ich mich als Opfer sehe. Das sind eine ganze Menge Gründe, um dankbar zu sein.

Dankbarkeit zahlt sich aus.

Seit Beginn der 2000er wird intensiv Dankbarkeit erforscht. Inzwischen gibt es unzählige Studien, die den positiven Einfluss von Dankbarkeit belegen:

  • Dankbare Menschen sind glücklicher, erleben mehr positive Emotionen und weniger negative.
  • Dankbarkeit lässt Menschen zufriedener mit ihrem Leben sein.
  • Dankbare Menschen leiden weniger an Stress-Symptomen, haben seltener Depressionen und andere psychiatrische Erkrankungen.
  • Dankbarkeit kann physische Alltagsbeschwerden wie Kopfschmerzen und Schwindel verbessern.
  • Dankbarkeit verbessert den Schlaf.

Dr. Regina Kunzmann aus Freiburg hat Studien zum Thema Dankbarkeit zusammengetragen.

Dankbarkeit ist immer verfügbar.

Nimm dir einen Moment Zeit. Wo bist du gerade? Schau dich um. Siehst du etwas Schönes? Ist dir warm? Bist du sicher? Kannst du spüren, dass dein Körper für dich atmet? Merkst du, dass du alles hast, was du brauchst? Wenn du das wahrnimmst, dann bist du ganz automatisch dankbar.

 

Wofür in deinem Leben bist du dankbar? Es ist eine schöne Übung, jeden Tag 3 Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist. Das können „große“ oder „kleine“ Dinge sein. Du kannst dir selbst dankbar sein, einer anderen Person oder dem Leben. Ich mag es, ganz konkrete Dinge aufzuschreiben.

 

Wenn dir nicht sofort etwas einfällt, lass dir Zeit. Manchmal braucht es etwas Geduld. Mit ein bisschen Übung sprudeln die Dinge, für die du dankbar bist, nur so aus dir heraus.

Wenn du diesen Artikel liest, hast du wahrscheinlich ein Dach über dem Kopf, ein gemütliches Bett, sauberes Wasser, genug zu essen, ein Handy oder Computer zur Verfügung, auf dem du deine E-Mails liest etc. Das könnten also gute Stellen sein, um zu starten.

Schreibe ein Dankbarkeitstagebuch.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein Dankbarkeitstagebuch die Zufriedenheit erhöht. Meine Dankbarkeitsliste von heute sieht so aus:

  • Ich bin meiner Schwester dankbar, weil sie heute so viel mit meinem Sohn gespielt hat und jetzt mit ihm spazieren geht.
  • Ich bin meinem Schwager und meinem Mann für das schöne Gespräch nach dem Frühstück dankbar.
  • Ich bin mir dankbar, dass ich mir die Zeit genommen habe, zwei Freundinnen eine Sprachnachricht zu schicken, von denen ich lange nichts gehört habe.
  • Ich bin dem Leben für meine Familie dankbar.

Nachdem ich das aufgeschrieben habe, spüre ich, wie die Dankbarkeit mein Herz weit werden lässt.

Es gibt ein wunderbares, kostenloses Forum, wo du deine Dankbarkeitslisten teilen kannst. Du wirst für 3 Monate lang jeden Tag daran erinnert, eine Dankbarkeitsliste zu schreiben. Mir hilft dieses Forum dabei, am Ball zu bleiben.

Wie hängen Gedanken und Gefühle zusammen?

Schreibe eine Sache auf, für die du dankbar bist. Ich habe zum Beispiel aufgeschrieben „Ich bin dankbar für meine Familie.“ Das entspricht meiner Realität, ist aber auch einfach ein Gedanke.

Lies den Gedanken, den du aufgeschrieben hast, nochmal und spüre dich da so richtig rein. Welche Bilder entstehen in deinem Kopf? Wie fühlst du dich? Merkst du, wie der Gedanke ein Gefühl auslöst? So kannst du ganz konkret erfahren, welchen Einfluss dieser Gedanke auf dein Wohlbefinden hat.

Schreibe einen Dankbarkeitsbrief.

Ein Dankbarkeitsbrief ist eine andere Möglichkeit, Dankbarkeit zu leben. Wer hat etwas Wichtiges für dich getan? Denke an jemanden aus deiner Vergangenheit, dem du noch nicht gedankt hast. Vater, Oma, Lehrer, Freundin.

Schreibe einen kurzen Brief an die Person, in dem du ihr ganz konkret erklärst, warum du ihr dankbar bist. Wenn möglich, ruf sie an und lies ihr den Brief vor. Du kannst dich natürlich auch mit ihr treffen und ihr den Brief vorlesen, während du ihr in die Augen schaust.

Brauchst du noch einen Kick, um anzufangen?

In einer Studie aus dem Jahre 2005 haben sich das Dankbarkeitstagebuch und der Dankbarkeitsbrief als die wirksamsten psychologischen Maßnahmen erwiesen, um die Zufriedenheit von Menschen zu verbessern.

Der Dankbarkeitsbrief war dabei kurzfristig am wirksamsten, während das Dankbarkeitstagebuch die Zufriedenheit kontinuierlich immer weiter steigert und damit auch langfristig sehr wirksam ist.

Gönn dir dieses mehr an Zufriedenheit und starte heute dein Dankbarkeitstagebuch oder schreibe den ersten Dankbarkeitsbrief.

Was ist die eine Sache, für die du heute dankbar bist? Erzähl mir in den Kommentaren davon.

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Kommentare: 2
  • #1

    Mena (Dienstag, 25 Dezember 2018 09:00)

    Liebe Daria, ich bin dankbar für meinen guten Mann, meinen süßen Hund, ich liebe meinen Job, unser Leben. Ein Ergebnis der work zu der ich durch eine stressige Situation wieder zurückgefunden habe. Schon vor 15 Jahren machte ich die FB's so für mich allein nach Katies Buch, ohne Begleitung usw. Jetzt gibt es diese tolle Community, Fb-Gruppen, Youtube Filme von Katie und anderen Coaches. Das alles gab es vor 15 Jahren so noch nicht, da machte ich die work für mich allein und habe leider irgendwann damit aufgehört. Dass ich wieder dazu gefunden habe und dabei geblieben bin, dafür bin ich mir selber sehr dankbar.
    Und, liebe Daria, dass ich dadurch dich kennen gelernt habe! Du hast mich ein paarmal bei der work begleitet und mir zu vielen neuen, hilfreichen Erkenntnissen verholfen. *Danke* und *Frohe Weihnachten* Mena

  • #2

    Rita (Freitag, 28 Dezember 2018 11:36)

    Danke Daria für den Hinweis auf das Dankbarkeitsforum. Ich werde es nutzen.
    Lieben Gruß, Rita